Lorenz Ambeek
Lorenz Ambeek
Den Abend gemütlich im Festivalzentrum ausklingen lassen und dabei den Gruppen lauschen, die Sigrid Horn ausgewählt hat. Lounge-Konzerte in gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre im Glasfoyer oder auf der großen Bühne im Herrenseetheater.
© Vincent Forstenlechner
Inhalt
„gespickt mit schonungslos ehrlichen Zeilen, hie und da einer Prise Zynismus.“
“Look at Me Now” ist für Lorenz Ambeek eine Suche, weniger nach sich selbst, sondern vielmehr nach dem Rest der Welt – und somit etwas für alle, die auf Gefühle ohne Herbstdepression stehen. Geschrieben hat es Ambeek zwischen Amsterdam und Wien, aufgenommen in gerade mal 10 Tagen. Die Songs zeichnen sich neben ihrer Direktheit durch ihren unverfälschten Live-Sound aus: Gekonnte Arrangements sprechen für sich, von Theremin bis SlideGitarre findet jedes Instrument seinen Platz. Die Texte beschreiben eine Coming of Age-Story, ungewöhnlich nüchtern erzählt und fernab von Hypes: Gesungen wird unter anderem über die Erkenntnis, dass der Ausbruch aus der vermeintlichen Vorstadthölle überraschend wenig ändert (“Linoleum”), den Kampf mit der eigenen Spießbürger-Moral (”Alienated”), oder auch der bemerkenswerten Tatsache, dass sich Lorenz als vermutlich erster weiß-heterosexueller Mann mit rudimentären Gitarrenkenntnissen für keine staatliche Produktionsförderung qualifizieren konnte (“Baby Shower”). Lorenz Ambeek gelingt ein Balance-Akt zwischen Reflexionsvermögen und Leichtigkeit. Damit trifft er den Nerv einer jungen Generation, darauf deuten Streams jenseits der Millionengrenze und Rotationen auf diversen Radiosendern (u.a. FM4, 88.6, NDR2, ByteFM, FluxFM) inklusive wiederholtem Charteinzug(EgoFM). Auf “Look At Me Now” und dem gleichnamigen Schlusstrack der Platte gibt Lorenz einen zweideutigen Ausblick – wie ernst er sich am Ende selbst nimmt, bleibt offen.