OLEANNA – EIN MACHTSPIEL
OLEANNA – EIN MACHTSPIEL
von David Mamet
Mit: Enrico Riethmüller, Hanna Mannsberger Regie: Estera Stenzel
© Jake Tazreiter
Inhalt
Eine Studentin wird zu ihrem Professor einbestellt, er steht unter Zeitdruck, steht kurz vor seiner Berufung an der Universität. Vor lauter privater Aufgaben im Zusammenhang mit der festen Professur, dem Kauf eines Hauses, ist er erschöpft. Ihr Referat ist mangelhaft, ihre Formulierungen ungeschickt. Sie versteht seine elitäre Sprache nicht, sie kommt aus einer anderen sozialen Schicht. Die Kommunikation läuft aneinander vorbei. Er offenbart sich ihr, identifiziert sich scheinbar mit ihr, bietet Nachhilfe an und schlägt ihr einen Deal vor. Sie wird von ihm mehrmals in sein Büro zitiert, das Referat wird vergessen.
Ein Stück zur #MeToo Debatte, das zeigt, dass die Macht nicht in Stein gemeißelt ist, sondern auch vergänglich sein kann.
Steigt mit der Höhe einer Machtposition auch die Gefahr eines Machtmissbrauchs? Wann beginnt Sexismus und wann hört er auf? Werden solche Situationen von betroffenen Frauen unter Umständen zum eigenen Vorteil umgewandelt?
Wenn die Situation des Stücks aus den Anfängen der 1990er Jahre, nach dem Ausbruch der kulturellen Bewegung #metoo betrachtet wird, hat sich viel auf dem Gebiet des strukturellen Sexismus getan. Wer hat eigentlich hier die Macht?
Dauer: ca. 80 Minuten