DIE CHANCE NACH DER LETZTEN
DIE CHANCE NACH DER LETZTEN
von Raoul Biltgen
Szenische Einrichtung: Zeno Stanek - Mit: Laura Euler-Rolle und Roman Just
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Datum & Uhrzeit
Spielort
Inhalt
Sarah ist achtzehn Jahre alt und arbeitslos. Mit sechzehn hat sie die Schule abgebrochen und sich mit
Gelegenheitsjobs durchgeschlagen. Seit zwei Jahren ist sie vergeblich auf der Suche nach einer ordentlichen Beschäftigung. Als sie zu einem Vorstellungsgespräch für eine Teilzeitstelle als Verkäuferin für Dessous und Unterwäsche geladen wird, rückt die Hoffnung auf ein normales Leben wieder ein kleines Stück näher. Doch der Chef der Firma, Claus Ammer, verabschiedet sie nach einer kurzen Unterhaltung durchaus freundlich mit den Worten: Wir melden uns bei Ihnen.
Sarah bedroht in einem Kurzschlussakt den potentiellen Arbeitgeber mit einer Waffe und vergibt damit ihre letzte Chance auf den Arbeitsplatz, den sie wahrscheinlich sogar bekommen hätte. Sie zwingt Ammer, sich mit ihrer Situation über oberflächliche Floskeln hinaus auseinanderzusetzen. Dabei provoziert sie ihr Gegenüber mit Vorwürfen, die – ausgehend vom Verkaufsartikel Dessous und Unterwäsche – durchaus sexistische Ebenen berühren. In ihrer Verzweiflung tappt sie aber dabei selbst in die Falle der Klischees und schneidet sich immer mehr ins eigene Fleisch. Ammer, der anfangs die hierarchischen Spielchen des Vorgesetzten bedient, steigt von seinem Chefsessel jedoch zeitweise herunter. Durch die gewaltsame Konfrontation kommen sie einander wirklich näher, doch der Arbeitsplatz und die damit verbundene Möglichkeit auf ein normales Leben rücken immer weiter in die Ferne. Die letzte Chance ist verspielt. Aber gibt es vielleicht doch noch eine Chance nach der letzten?
Rechte: Thomas Sessler Verlag
Dauer: ca. 60 min