FALTEN IM ANTHROPOZÄN
FALTEN IM ANTHROPOZÄN
von Barbara Kadletz und Ursula Knoll
Szenische Einrichtung: Esther Muschol Mit: Alois Frank, Stephanie Schmiderer, Christa Schwertsik, Ursula Knoll, Barbara Kadletz, Helge Stradner
©
Datum & Uhrzeit
Spielort
Szenische Einrichtung
Mit
Inhalt
4 Monologe im Zug à 15 Minuten – zum Festivalthema 2020 „Arbeit und Schönheit“
(ein Auftragswerk von HIN&WEG)
Zwölfstundentage sind etwas für Anfänger.
Inge und Gerhard, Schlagerstars aus besseren Zeiten, sind zusammen mit ihrem Manager und ihrer Pflegerin Gabrijela auf einer Zeltfest-Ochsentour im Waldviertel. Sie sind schlecht gelaunt. Ihr Tourbus, ein Original VW-Bus aus den 70ern, ist verschollen, jetzt sitzen sie in diesem Zug. Wo ist der verflixte Wagen? Geklaut? Abgeschleppt? Ist die Karin, die zweite Sängerin, damit abgehauen? Hatte sie dann hoffentlich einen Herzinfarkt? Oder doch nur ein geheimes Pantscherl? Vielleicht steckt aber auch eine Autoschieberaffäre dahinter, man weiß ja, wie die Geldwäsche-Mafia neuerdings so arbeitet. Es bleibt unklar, was sich in den Stunden davor so zugetragen hat, nur die Pflegerin weiß wahrscheinlich von nichts, der Job ist ja so schon Knochenarbeit genug, Tourbus hin oder her.
Andere ältere Menschen sitzen vielleicht auf einem Kreuzfahrtschiff, für Inge und Gerhard aber ist es bereits bittere Realität, was bald für alle gelten wird: der Leistungsträgermensch arbeitet bis zum Sarg, da macht ihm die Altersarmut schon kräftig Beine. Pflegerin Gabrijela gibt sich da ohnehin schon lange keinen Illusionen mehr hin, nur der Manager glaubt noch an den verspäteten Durchbruch seiner Band. Zwölfstundentage jedenfalls, sind etwas für Anfänger. Also: Licht an. Für die Bella Ciaos.
15:30 Abfahrt Litschau
16:00 Ankunft Alt Nagelberg
16:30 Abfahrt Alt Nagelberg
17:00 Ankunft Litschau
Dauer: ca. 90 min